Vom Concept Store zur gefragten Adresse für Wohnkonzepte: Interview mit Sabine Stadtherr vom Room to Dream in München

Sabine Stadtherr und Sabine Wittig im Room to Dream in München

Hier habe ich schon einmal über Sabine Stadtherr und ihren feinen Interior-Laden Room to Dream im Herzen Münchens geschrieben. Mehr als sieben Jahre sind seitdem vergangen, Sabine und ich sind inzwischen befreundet und im Room to Dream ist das Thema Einrichtungsberatung an die erste Stelle gerückt.

Im Interview erzählt Sabine von ihrer Arbeit als Einrichtungsberaterin:

Liebe Sabine, vor gut zehn Jahren hat du Deinen Concept Store Room to Dream eröffnet, inzwischen hat sich dein Schwerpunkt verändert – du machst jetzt fast nur noch Einrichtungsberatungen …

… genau. Diese Verschiebung hat sich ganz automatisch ergeben. Immer mehr Kundinnen und Kunden haben nicht nur ihre Möbel und Accessoires bei mir gekauft, sondern wünschten sich Unterstützung beim Einrichten. Mein Laden ist inzwischen auch Showroom, in dem ich neue Ideen und Wohnkonzepte präsentieren und meinen Kunden Material- und Farbmuster zeigen kann. Außerdem lade ich regelmäßig Künstlerinnen und Designer ein, die ihre Werke und Produkte bei mir dann für eine begrenzte Zeit anbieten. Im Room to Dream gibt’s also ständig frische Inspirationen.

Du hast in New York, London und Florenz Modedesign studiert und viele Jahre als Strickdesignerin für ein internationales Premium-Label gearbeitet. Wie kam es zum Wechsel in die Interior-Welt?

Ich habe meine „Mode-Zeit“ sehr genossen, bin viel gereist und habe gelernt, wie wichtig es ist, über den eigenen Tellerrand zu schauen. Doch irgendwann fühlte sich die Schnelllebigkeit der Branche nicht mehr gut an. Die Zeit für etwas Neues war gekommen. Mit dem Room to Dream möchte ich ganz bewusst einen Kontrapunkt zur Hektik unseres Alltags, zum ständigen Schneller, Höher, Weiter setzen – deshalb auch die Unterzeile „slow living“.

Wieviel Modedesign steckt in deinen Einrichtungsberatungen?

Als Strickdesignerin habe ich intensiv mit Farben, Farbkombinationen, Texturen und hochwertigen Materialien gearbeitet. Diese Erfahrungen fließen ganz automatisch in meine Konzepte und Vorschläge ein. Im eigenen Zuhause sollte man sich genauso wohl fühlen, wie im Lieblingspullover.

Und was sind die Unterschiede zum Modedesign?

Als Modedesignerin wusste ich nie, wer meine Mode am Ende trägt. Einrichtungsberatung dagegen ist komplett individuell. Ich liebe es, Hand in Hand mit meinen Kundinnen und Kunden zu arbeiten und sie begleiten zu dürfen. Mitzuerleben, wie positiv sich neue Impulse in der Einrichtung auf das Leben der Bewohnerinnen und Bewohner auswirken, ist unheimlich schön!

Es gibt unendlich viele Quellen, um sich in Sachen Wohnen und Einrichten inspirieren zu lassen. Auf Online-Plattformen wie Instagram und Pinterest kann man Stunden damit verbringen, in fremde Wohnungen und Häuser zu schauen. Was glaubst du, wie wirkt sich diese Informationsflut auf uns alles aus?

Es ist schon bereichernd, wie viele Ideen wir heute per Mausklick bekommen können. Ich weiß noch, wie ich mich in den 1990er Jahren auf meine Geschäftsreisen nach Hong Kong gefreut hatte. Denn dort gab es einen Buchladen, der wunderschöne Einrichtungsbücher verkaufte. Nach solchen Inspirationen musste man bei uns damals lange suchen – heute sind sie im Übermaß verfügbar.

In meinen Beratungen sehe ich, dass dieser Überfluss auch zu Fehlkäufen verführen kann. Zum Beispiel, wenn das Sofa, das man in der Wohnung einer Influencerin so wunderschön fand, im eigenen Zuhause wie ein Fremdkörper wirkt und man es am liebsten schnell wieder los hätte.

Wie kannst du deine Kunden vor solchen Fehlkäufen bewahren?

Ich schaue mir nicht nur die formalen Gegebenheiten wie Grundriss, Größe der Fenster, Raumhöhen etc. an. Mindestens genauso wichtig sind die weichen Faktoren. Gibt es geliebte Erbstücke? Wie werden die Räume oder einzelne Zonen genutzt? Wo fühlen sich die Bewohner besonders wohl und wo halten sie sich nur ungern auf? Es sind unheimlich viele Aspekte, die in eine Beratung einfließen und dafür sorgen, dass ein stimmiges Konzept entsteht, das den Bedürfnissen und der Persönlichkeit der Kundinnen und Kunden entspricht.

Zwar stehen Einrichtungskonzepte inzwischen im Vordergrund, aber nach wie vor kannst du bei Sabine nach hübschen Accessoires stöbern.

Wie nimmst du deine Kundinnen und Kunden während der Konzeptentwicklung mit?

Im ersten Schritt arbeite ich gerne mit Moodboards, konkrete Konzeptansätze und Alternativen visualisiere ich in 3D. Und natürlich spielt mein Showroom eine wichtige Rolle – hier können meine Kundinnen und Kunden Stoffe und Oberflächen fühlen, Farben auf sich wirken lassen und das Zusammenspiel von Möbeln und Accessoires erleben. Wenn es dann an die konkrete Umsetzung geht, bestelle ich die Möbel, koordiniere die Anlieferung und beauftrage eventuell benötigte Handwerksunternehmen – immer in enger Abstimmung mit den Kunden.

Gibt es auch Kunden, die nur das Wohnkonzept in Auftrag geben und sich selbst um den ganzen Rest kümmern?

Ja klar, die gibt es. Und auch diese Aufträge machen mir viel Freude. Für das Komplettpaket entscheiden sich vor allem Kunden mit knappem Zeitbudget. Dadurch sparen sie sich viele Stunden für die Möbelsuche und alles, was damit verbunden ist. Durch die engen persönlichen Kontakte zu meinen Markenherstellern kann ich die ausgewählten Stücke oft sehr viel schneller liefern als z. B. Online-Anbieter. Außerdem arbeite ich mit einer wunderbaren Spedition zusammen, die Lieferungen unterschiedlicher Hersteller sammelt und dann alles zusammen zum Wunschtermin bei den Kunden anliefert.

Du beschäftigst dich täglich mit Grundrissen, Möbeln, Farben, Stoffen. Wie wirkt sich das auf deine eigenen vier Wände aus? Veränderst du oft etwas?

Ich muss gestehen, dass ich sehr an meinen Möbeln hänge. Die meisten habe ich mit meinem Mann ausgesucht, und was uns vor 15 Jahren gefiel, mögen wir noch heute. Wir haben immer schon auf schlichtes und langlebiges Design gesetzt. Auch bei uns gibt es einige schöne Familienerbstücke, von denen wir uns auf keinen Fall trennen würden.
In Sachen Dekoration und Bilder kombiniere ich meine Lieblingsstücke immer mal wieder anders – und natürlich kommt hin und wieder auch Neues dazu. Wenn die Zeit es zulässt, starten wir auch größere Projekte. 2021 z. B. haben wir unserem Flur ein Facelift gegönnt und wir freuen uns noch immer jeden Tag an der Veränderung. Der Flur wird oft stiefmütterlich behandelt, dabei ist er doch das erste Zimmer, das wir beim Nachhausekommen betreten und in dem wir unsere Gäste begrüßen. Unser nächstes Projekt ist das Bad, hier möchte ich gerne mit Tapete arbeiten.

Hast du zum Schluss noch ein paar Tricks, wie man Räume ohne viel Aufwand verändern kann?
Manchmal machen schon wenige Handgriffe den Unterschied. Sofas z. B. stehen oft direkt vor der Wand. Zieht man sie ein Stück weiter nach vorn, wirken sie gleich leichter und einladender. In Sachen Deko gilt: Hingucker statt Krimskrams! Man sollte nur Dinge kaufen, in die man sich wirklich verliebt hat. Und Sachen, an denen man keine Freude (mehr) hat, sollte man gehen lassen. Mir selbst sind auch Düfte wichtig. Ich zünde gerne hochwertige Duftkerzen an oder ich nutze nachhaltige Raumsprays. Im Winter entscheide ich mich meist für erdige Noten, im Frühjahr und Sommer duftet es bei uns nach frischen Kräutern oder Zitrone.

Liebe Sabine – dankeschön für das Interview, ich freu‘ mich schon jetzt auf meinen nächsten Besuch bei dir im Room to Dream!

Gutes für Gutes

Porzellan von Anna Badur

Mit dabei: Anna Badur. Ihr wundervolles Porzellan gehört schon lange zu meinen Favoriten (Foto: Anne Deppe)

(Unbeauftragte Werbung*) Wenn du schon länger hier liest, weißt du, dass mein Herz für kleine und kleinste Labels und Geschäfte schlägt. Gerade jetzt haben sie es besonders schwer. Ich möchte dir deshalb die sehr unterstützenswerte Aktion „Gutes für Gutes“ vorstellen.

Worum geht’s?

Kleine Unternehmen, die Produkte in hoher Qualität in Deutschland oder dem angrenzenden europäischen Ausland herstellen, spenden im Rahmen der Initiative 25 % ihrer Umsätze an die gemeinnützigen Organisationen amref germany (unterstützt die Verbesserung der Gesundheitsversorgung in Afrika), die Arche (engagiert sich gegen Kinderarmut in Deutschland) und die Seebrücke (setzt sich für sichere Fluchtwege und die Entkriminalisierung der Seenotrettung ein).

Beistelltisch Boobsie B von artcanbreakyourheart

Für mich eins der fantasievollsten deutschen Labels: artcanbreakyourheart aus Bielefeld (Foto: artcanbreakyourheart)

An wen die einzelnen Labels spenden, erfährst du in den jeweiligen Online-Shops. Manche haben sich für eine der drei Hilfsorganisation entschieden, bei anderen kannst du beim Bestellen auswählen, welche Organisation die Unterstützung erhalten soll.

Mobile Mehrfachsteckdose Stromer von njustudio

Praktische Alltagshelfer in schön gibt’s bei njustudio. Zum Beispiel den Stromer – ein entzückendes Wesen mit eingebauter Steckdosenleiste (Foto: njustudio)

Trotz der großzügigen Spenden der Labels bezahlst du für deine bestellten Produkte den regulären Preis – ganz ohne Aufschlag. Vielleicht findest du was Schönes – für dich selbst (als Belohnung fürs Zuhausebleiben) oder du lässt einem Herzensmenschen ein Überraschungspäckchen nach Hause liefern?

Design aus sibirischer Birkenrinde von moya

Nachhaltiges Design aus sibirischer Birkenrinde von MOYA (Foto: Sabine Wittig)

Diese fünf an der Initiative beteiligten Labels gefallen mir besonders (aber auch alle anderen sind richtig, richtig gut und haben tolle Produkte zum Ewigbehalten):

Anna Badur
Ihr wundervoll schlichtes Porzellan wird in Thüringen hergestellt. www.annabadur.de

artcanbreakyourheart
Sascha ist der Erfinder der Buchstabenhocker. Er entwirft und schreinert in Bielefeld aber auch andere Lieblingsmöbel – oft mit einem Augenzwinkern. Zum Beispiel das Tischchen Boobsie B auf dem Foto oben. www.buchstabenhocker.de

njustudio
Gut durchdachte Produkte made in Coburg. www.njustudio.com

MOYA
Anastasiya fertigt ihre zeitlosen Wohnaccessoires aus einem ungewöhnlichen, nachhaltigen Rohstoff: Birkenrinde aus der sibirischen Taiga.
www.moya-birchbark.com

Theresa von Bodelschwingh
Die hübschen Porzellanbecher „Papyrus“ werden in Bayern produziert.
www.theresa-bodelschwingh.de

Porzellan von Theresa von Bodelschwingh

Porzellanschönheiten von Theresa von Bodelschwingh (Foto: Theresa von Bodelschwingh)

Neben meinen Favoriten findest du bei Instagram noch viele weitere (auch aus den Bereichen Schmuck und Mode). Vielleicht magst du ein wenig stöbern? Dann bitte hier entlang: @gutesfürgutes

*Dieser Beitrag ist mit Werbung gekennzeichnet, da ich auf die gezeigten Labels und die unterstützten Organisiationen verlinke.

Meine liebsten Entdeckungen der Herbst-Blickfang 2019 in Stuttgart

{Werbung (unbezahlt)}   Gleich zweimal fand die Blickfang dieses Jahr in Stuttgart statt. Im März an ihrem Stammort, der Liederhalle und Anfang November an zwei neuen Locations: den Wagenhallen und dem Wizemann. Der Umzug wurde notwendig, da die Liederhalle wegen Renovierung geschlossen ist.

Sie stehen der Designmesse gut, die beiden neuen Veranstaltungsorte. Obwohl sie deutlich weniger Fläche bieten, die Aussteller etwas enger zusammenrücken mussten und nicht so viele Labels teilnehmen konnten wie im Frühjahr. 160 unabhängige Designer aus den Bereichen Interior, Schmuck und Mode waren es dieses Mal – davon 70, die zum ersten Mal nach Stuttgart kamen.

Diese sieben Labels und Produkte haben mir auf Anhieb gefallen:

 

Schnörkellos und wandelbar: Küchenmöbel von Das ganze Leben

Möbel von Das ganze Leben | Foto: Das ganze Leben

Foto: Das ganze Leben

Der Firmenname sagt’s bereits: Die Produkte des Möbellabels aus Südtirol sind fürs ganze Leben gemacht. EVA ist ein modulares System, das sich gerne anpasst. Die Module lassen sich ganz individuell kombinieren – auch nachträglich. Das Material: Birkensperrholzplatten aus Finnland. Naturbelassen geölt oder farbig lackiert. Hergestellt werden die Möbel in Welsberg bei Bruneck.

Foto: Das ganze Leben

www.dasganzeleben.it

Schlicht und sturmsicher: Outdoormöbel von Konture

Outdoormöbel von Konture Studio | Foto: Konture

Foto: Konture

Die Gitterrostmöbel wurden ursprünglich für den Außenbereich eines Cafés entworfen. Sie kamen auf der Blickfang so gut an, dass die Designer Norman Kamp und Birger Schneider sie jetzt als eigene Kollektion auf den Markt bringen. Neben verschiedenen Standardgrößen und -farben sind immer auch kundenspezifische Ausführungen möglich. Tische, Bänke und Hocker können das ganze Jahr hindruch draußen stehen – sie trotzen Wind und Wetter. Produzieren lassen die beiden Designer bei einem Stahlbauer im Rheinland.

Gitterrostmöbel von Konture | Foto: Konture

Foto: Konture

www.konture.studio

Clever und nachhaltig: Leuchten und Blumensteher von Milopárda

Leuchte und Blumenständer von Milopárda | Foto: Milopárda

Foto: Milopárda

Bei Milopárda aus Coburg trifft zeitloses Design auf ökologische Verantwortung. Das junge Label verarbeitet ausschließlich Material aus Deutschland und Europa. Die Produkte kommen ohne Schrauben und andere Verbinder aus, sie werden lediglich gesteckt bzw. mit Kordeln verbunden. Gefertigt wird in kleinen – meist sächsischen – Handwerksbetrieben. Besonders schön: die Lampenschirme gibt es in 24 verschiedenen Farben.

www.miloparda.com

Alltagshelfer neu gedacht: der Stromer von Njustudio

Stromer von njustudio, Coburg | Fotos: njustudio

Fotos: njustudio

Das erste Stromhaustier der Welt – so nennen Kathrin Lang, Nina Wolf und Wolfgang Rössler ihren Stromer. Das freundliche Wesen rückt immer dann näher, wenn wir auf dem Sofa arbeiten aber nicht vom Akku abhängig sein möchten. Und wenn Steckdosen zu weit entfernt sind (ich hab‘ den Stromer erst kürzlich auf einer Konferenz entdeckt – zur Versorgung des Beamers). Lieferbar in verschiedenen Ausführungen und Farben. Und immer made in Coburg.

Auf der Internetseite des Designstudios findest du noch weitere gut gedachte und gut gemachte Produkte:

www.njustudio.com

Wunderschöne, in Portugal gefertigte Keramik von Onomao

Keramik von ono mao, hergestellt in Portugal | Fotos: ono mao

Fotos: ono mao

Im Sommer 2018 machten sich die Brüder Arthur und Felix Wystrychowski in Portugal auf die Suche nach einer Manufaktur, die ihre Vorstellungen von Keramikgeschirr in die Realität umsetzen konnte. Glücklicherweise sind die beiden fündig geworden. Ein kleiner Handwerksbetrieb stellt seitdem die hübschen Teller, Schalen und Vasen her.

Ebenfalls im Sortiment von onomao: handgewebte Teppich aus Stoffresten der portugiesischen Modeindustrie.

www.onomao.com

Hocker, Tische und Bänke mit hübsch verdrehten Beinen: Niu

Hocker von Niu aus Luzern | Foto: Niu

Foto: Niu

Die schönsten (Holz)Beine der Messe kommen aus Luzern. Sie sind typisch für die schlichten Tische, Sitzbänke und Hocker der Designerinnen Simone Hölzl und Christine Urich. Hergestellt werden die Möbelstücke aus Kernesche, Eiche oder Nussbaum im Schweizer Kanton Schwyz.

Sitzbank von Niu | Foto: niu

Foto: Niu

www.niuform.ch

Lieblingskleid von Mi fashion aus Prag

Suprematism Kollektion von Mi fashion, Prag | Foto: Mi fashion

Foto: Mi fashion

Das Schöne an der Blickfang ist ja, dass es nicht nur um Interior geht. Jedes Mal finden sich auch kleine feine Modelabels ein. Wie Mi fashion, das Label der tschechischen Designerin Lenka Mulabegovic. Besonders schön fand ich das schwarze Kleid mit den sattfarbigen Linien aus Lenkas aktueller Winterkollektion. Inspiriert von den Werken des russischen Malers Kazimir Malevich.

www.mifashion.cz

Da ich auf die Internetseiten der vorgestellten Labels verlinke, habe ich den Beitrag mit „Webung“ gekennzeichnet.

Fünf Lieblingslabels von der Blickfang Stuttgart 2019

{Werbung (unbezahlt)} Seit vielen Jahren schon ist der Besuch der Blickfang eine feste Konstante in meinem Frühjahrskalender. Rund 250 handverlesene Designer und Labels aus den Bereichen Interior, Mode und Schmuck zeigten vom 15. bis 17. März in der Liederhalle ihre Ideen, Arbeiten und Produkte. Meine fünf liebsten Entdeckungen in diesem Jahr:

Karina Wendt auf der Blickfang Stuttgart 2019 | Fotos: Karina Wendt (links), Sabine Wittig (rechts)

Foto links: Karina Wendt; Foto rechts: Sabine Wittig

Transparenz in allerschönsten Farben: Karina Wendt entwirft schlichtes Alltagsdesign aus Glas. Sie stellt schon seit mehreren Jahren auf der Blickfang aus und ich freu‘ mich jedes Mal auf die filigrane Farbversammlung an ihrem Stand. Besonders mag ich die Vasen, für deren Form sich die Glaskünstlerin von historischen Milchkannen inspirieren ließ.

Glasdosen mit Porzellandeckel von Karina Wendt

Foto: Karina Wendt

Karinas Glasobjekte werden in Brandenburg mundgeblasen und sind absolut spülmaschinenfest.

Lampenschirme aus Heu | Fotos: Almut von Wildheim

Fotos: Almut von Wildheim

Das Material für diese Lampenschirme wächst auf Tiroler Berghängen: Almheu aus biologischer Landwirtschaft. Rahmen und Aufhängung bzw. bei der Stehlampe die Beine sind aus Buchen- oder Eichenholz, für die Kabel werden natürliche Jutefasern verwendet. Gestaltet und produziert werden die nachhaltigen Lampen vom österreichischen Label Almut von Wildheim.

Ich mag diese im wahrsten Sinne des Wortes natürlichen Lampen – und finde sie nicht nur für Zuhause wunderbar, sondern z. B. auch in Clean-Eating-Restaurants oder veganen Cafés.

Porzellan von Studio Spolek | Foto: Studio Spolek

Foto: Studio Spolek

Aneta Koutná und Marija Skoko waren sich während ihres Studiums an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle begegnet, sind der Stadt auch nach dem Ende ihrer Studienzeit treu geblieben und haben dort gemeinsam das Studio Spolek gegründet. „Spolek“ ist tschechisch und bedeutet „Gemeinschaft“.

Porzellan von Studio Spolek | Fotos: Sabine Wittig

Fotos: Sabine Wittig

Die beiden Produktdesignerinnen entwickeln Schönes aus Glas und Keramik. Ihre Kollektion umfasst Leuchten, Schmuck, Geschirr aber auch Fliesen und Raumteiler. Mir hat auf dem Spolek Stand besonders die Porzellanserie Oblong gefallen und ich hab‘ mir ein kleines Tellerchen in wundervollem Pastellrosa gekauft.

Tische Siegelwerk Manufaktur, Stuttgart | Foto: Siegelwerk Manufaktur

Foto: Siegelwerk Manufaktur

Tische wie Podeste. Schlicht, vielseitig, zeitlos und hochwertig gearbeitet: Orwy und Keya von Siegelwerk, einem jungen Designbüro aus Stuttgart.

Den Holztisch Orwy gibt’s in zwei Höhen, drei Farben und mit etlichen praktischen Add Ons. Er kann Steharbeitsplatz sein, Beistelltisch, Hausbar, Badmöbel und vieles mehr. Keya (im Bild ganz vorn) ist aus Aluminium und in sechs verschiedenen Farben lieferbar. Ich mag die schlichte Form der Tische – und ihre flexiblen Einsatzmöglichkeiten. Auch der Rat für Formgebung findet sie gut und hat sie mit dem German Design Award 2019 ausgezeichnet.

Biertischgarnitur in schön - die Feierei | Foto: Die Feierei

Foto: Die Feierei

Biertischgarnituren in hübsch – made in Baden-Württemberg. Die Feierei aus Radolfzell  fertigt Tische und Bänke, die so praktisch sind wie ihre Vorbilder, aber viel schöner anzusehen und anzufassen sind. Die Hölzer (Esche, Eiche, Kirsche oder Nuss) stammen aus regionaler, nachhaltiger Forstwirtschaft. Die Klappbeine aus Metall gibt’s in fünf verschiedenen Farben.

Zum Nurdranfeiern eigentlich fast zu schade. Bei mir dürfte die Garnitur auch dauerhaft in der Küche stehen.

Bierbänke von Die Feierei | Foto: Die Feierei

Auf die nächste Blickfang in Stuttgart müssen wir übrigens nicht bis zum nächsten Frühjahr warten – sie findet bereits vom 1. bis 3. November dieses Jahres statt. Und zwar in neuen Räumen: den Wagenhallen und im Wizemann Areal.

Fotos: Karina Wendt (1, 3); Almut von Wildheim (4, 5), Studio Spolek (6), Siegelwerk Manufaktur (9), Die Feierei (10, 11) Sabine Wittig (2, 7, 8)

Porzellanplissee

{Werbung (unbezahlt)}
Nicht nur Stoff lässt sich fein in Falten legen. Auch Porzellan kann das. Drei hübsche Beispiele für zarte Plissees und schlichte Reliefs auf weißem Gold:

Porzellan-Beistelltisch Plisago von Fürstenberg

Fürstenberg Plisago Porzellan-Beistelltisch | Fotonachweis: Porzellanmanufaktur FürstenbergSieht auf den allerersten Blick aus wie in fließenden Stoff gehüllt, besteht aber in Wirklichkeit komplett aus Porzellan. Der ungewöhnliche Beistelltisch ist das Ergebnis einer Kooperation der Porzellanmanufaktur Fürstenberg mit dem Studio Besau-Marguerre. Ich mag ihn sehr und befinde mich damit in bester Gesellschaft. Denn der Rat für Formgebung hat Plisago kürzlich mit dem German Design Award 2019 in Gold (Kategorie Furniture) ausgezeichnet.

Porzellan-Beistelltisch Plisago von Besau-Marguerre für Fürstenberg | Fotonachweise: Porzellanmanufaktur Fürstenberg

Links: Plisago 42 cm und 52 cm hoch | Rechts: Das Designduo Eva Marguerre und Marcel Besau

Terrakotta Bowls von Kristina Dam Studio

Keramik von Kristina Dam | Fotonachweis: Kristina Dam StudioDie schönsten Gefäße aus Terrakotta fertigt Kristina Dam. Vor kurzem hat die dänische Designerin ihre Serie um zusätzliche Bowls erweitert. Das Material ist mit grauer Keramikmasse überzogen – das macht die Entwürfe so herrlich neutral.

Keramik von Kristina Dam | Fotonachweis: Kristina Dam Studio

Geschirrserie Blend von Rosenthal

Geschirrserie Rosenthal Blend | Fotonachweis: RosenthalBecher, Teller, Bowls: Mehr braucht’s gar nicht für ein alltagstaugliches Porzellanservice. Diese schön schlichte Serie hat der französische Produktdesigner Christophe de la Fontaine für Rosenthal entworfen. Das Besondere an Blend: Es gibt die Einzelteile in drei verschiedenen Reliefmustern. Klassisch nach oben auslaufend, zweidimensional gegeneinander laufend oder dreidimensional übereinander gelegt. Es darf also jeden Tag aufs Neue gemixt werden.

Bilder: Porzellanmanufaktur Fürstenberg (1-3), Kristina Dam Studio (4-6), Rosenthal (7)

Porzellan trifft Birkenrinde: Anna Badur & Moya Birchbark

Ausstellung von Anna Badur und Moya Birchbark bei Trofejas in Berlin-Charlottenburg | Fotos: Sabine Wittig{Werbung (unbezahlt)} Zwei kreative Designerinnen, beide leben in Berlin, jede führt ihr eigenes kleines Label. Anna Badur und Anastasiya Koshcheeva. Anna entwirft Wundervolles aus Porzellan, Stoff und Stein. Anastasiya hat sich ganz der Birkenrinde als Werkstoff für ihre  Wohnaccessoires verschrieben. Bei einer Veranstaltung haben die beiden Frauen sich kennengelernt und arbeiten seitdem immer mal wieder zusammen. Ihr letztes Projekt: eine gemeinsame Ausstellung ihrer Produkte. Ich hab‘ die beiden im März – am vorletzten Tag der Ausstellung – in Berlin besucht und war begeistert, wie fein ihre Kollektionen zusammenpassen.

Anna Badur und Moya Birchbark bei Trofejas in Berlin-Charlottenburg | Fotos: Sabine WittigAnnas Arbeiten kenne ich schon länger – vor allem ihre erst kürzlich entstandenen Porzellanserien mag ich sehr. Die Teller, Becher und Vasen haben etwas Flüchtiges, Leichtes. Erinnern an Wasser, Nebel, Gischt und an die permanent wechselnden Muster, die Meereswellen in Sand zeichnen. Das verwundert nicht, denn Annas wichtigste Inspiration ist die Nordseeküste. Dort ist sie aufgewachsen.

Porzellanserie TIDE von Anna Badur | Foto: Sabine WittigDie Dessins werden von Hand aufgemalt und sind auf jedem Stück ein bisschen anders.

Moya Birchbark im Showraum Trofejas in Berlin-Charlottenburg | Fotos: Sabine WittigBirkenrinde als Material für Wohnaccessoires? Was man wohl nicht auf Anhieb in Zusammenhang bringt, ist in Wirklichkeit traditionelle sibirische Handwerkskunst. Unter ihrem Label MOYA verwandelt die deutsch-russische Designerin Anastasiya Koshcheeva das Naturprodukt in schlichtes, nachhaltiges Design.So schön. Für ihre Vorratsdosen, Leuchten und Hocker nutzt sie naturbelassene Rinde aus der Taiga Sibiriens. Geerntet wird einmal pro Jahr. Dabei wird darauf geachtet, dass die innere Rindenschicht nicht verletzt wird und die Bäume keinen Schaden nehmen.

Vorratsdosen aus Birkenrinde von Moya und Porzellanteller von Anna Badur | Foto: Sabine WittigWomit ich nicht gerechnet hätte: Die Vorratsdosen sind lebensmittelecht – Kaffee, Tee und Leckereien dürfen also ohne zusätzliche Verpackung rein. Die Behälter können mit Wasser ausgespült werden, ohne dass sich das Material verzieht, austrocknet oder porös wird. Ziemlich gut, oder?

Showraum Trofejas in Berlin-Charlottenburg | Fotos: Sabine WittigNicht nur die Produkte von Anna und Anastasiya passen aufs Schönste zusammen – die beiden Designerinnen haben sich für ihre Ausstellung auch einen perfekten Rahmen gewählt: den Showraum Trofejas im Erdgeschoss eines Wohnhauses in Berlin-Charlottenburg. Die eklektische Möblierung des Raums erzeugt spannende Stilbrüche und ist wunderbare Bühne für feines Design.

Der Trofejas Showraum befindet sich in der Wielandstraße 31 in Berlin-Charlottenburg. Einfach während  der Öffnungszeiten an der Haustür klingeln!

Fotos: Sabine Wittig

Wenn die Wohnung zum Pop-Up-Store wird

open day bei la mesa im Oktober 2017 Als Herr azurweiss und ich im Oktober 2014 zum ersten Mal unser Haus für einen Tag zum Interior-Laden  machten, war uns im Vorfeld ganz schön mulmig zumute. Würde überhaupt jemand kommen? Wer würde kommen und wie würde es sich anfühlen, wenn sich fremde Menschen in unseren vier Wänden umsehen? Schon nach den ersten Minuten wurde damals klar: Unsere Bedenken waren vollkommen unnötig. Es kamen mehr Gäste als erwartet. Freunde, Bekannte, Nachbarn, Freunde von Freunden, Blogleser, Online-Kunden, Instagram-Follower. Es wurde fröhlich, lustig, bunt und inspirierend. Und es fühlte sich gut an. So wie an den darauffolgenden Open Days und genau so wie vorletzten Samstag, als wir unsere Türen zum inzwischen fünften Mal für den la mesa Open Day öffneten. Viele Stammgäste, etliche neue Kunden und unser fantastisches Helferteam haben den Tag wieder zu einem wundervollen Erlebnis gemacht. Dankesehr an alle, die da waren!

Tag der offenen Tür bei la mesa im Oktober 2017Stephanie hat den Tag mit der Kamera begleitet und ich zeig‘ dir als Dienstags-Inspiration ein paar Dekodetails. Zusätzlich zum la mesa Showroom im Untergeschoss wurde unser Erdgeschoss wieder zum Pop-Up-Store für schlichte Keramik, feines Porzellan, hübsche Papeterie und charmante Kleinigkeiten für Herbst und Weihnachten.

Tag der offenen Tür bei la mesa im Oktober 2017Da ich kaum noch Textiles im la mesa Sortiment habe, hab‘ ich Eva von Lumikello gefragt, ob sie nicht Lust hätte, ein paar ihrer wundervollen Produkte beizusteuern. Ich mag Evas upgecycelte Kissen und ihre schlichten Häkelkörbchen so gerne und finde, sie passen ganz fein zu la mesa.

Tag der offenen Tür bei la mesaInzwischen nutzen wir unser Erdgeschoss wieder zum Wohnen. Das la mesa Sortiment befindet sich wieder ausschließlich im Showroom. Dort kannst du übrigens – nach Voranmeldung – jederzeit gerne reinschauen.

Tag der offenen Tür bei la mesa im Oktober 2017Und am nächsten ‚richtigen‘ Tag der offenen Tür mit Pop-Up-Store im Erdgeschoss und auf der Terrasse wird’s frühsommerlich: Er findet am 5. Mai 2018 statt. Bist du dabei? Ich freu‘ mich heute schon drauf!

Fotos: Stephanie Schetter (13), Eva Kaiser (1), Sabine Wittig (5)

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Zu Besuch im Letterpress Studio von Céline Mehl in Stuttgart

azurweiss atelierbesuch | Foto: Sabine WittigLetterpress? Mit diesem Druckverfahren stellt man die hübsche Papeterie mit den sanften Vertiefungen (über die man am liebsten ständig streichen mag) her. Zum ersten Mal bin ich vor rund drei Jahren mit Letterpress in Berührung gekommen. Während eines Bloggerevents in Célines damaligem Atelier in Stuttgarts Heusteigviertel. Inzwischen ist die Halbfranzösin in die Silberburgstraße umgezogen. Passenderweise in Räume, in denen schon vor einem Jahrhundert Druckpressen im Einsatz waren. Denn: Das Gebäude wurde in den 1890er Jahren von Carl Engelhorn, einem Stuttgarter Verleger, als Wohn- und Verlagshaus errichtet.

Kürzlich habe ich Céline besucht, ihr beim Arbeiten über die Schulter geschaut, über ihre Selbständigkeit geplaudert und ihr ihre Lieblings-Lunch-Adressen in Stuttgart entlockt.

Atelierbesuch bei Céline Mehl | Fotos: Sabine Wittig

Leidenschaft für Papier

„Die Liebe zum Papier – sie gehört einfach zu mir. Schon als Kind hab‘ ich unheimlich viel gebastelt, Büro und Post gespielt, Alben geklebt, Brieffreundschaften gepflegt“, erzählt Céline. Nach Kunstschule, Mediendesignstudium und einigen Jahren als Grafikdesignerin in einer Werbeagentur hat sie sich 2013 ganz ihrer Leidenschaft für Papier verschrieben und ein Letterpress Atelier eröffnet.

Letterpress Karte von Céline Mehl | Foto: Sabine Wittig

Letterpress Papeterie: nicht nur optisch, auch haptisch ein Erlebnis.

Neben ihrer eigenen Kollektion (vor allem Karten, Geschenkanhänger, Poster) gestaltet Céline individuelle Papeterie – z. B. Einladungen zur Hochzeit oder Sonderanfertigungen für Unternehmen und Agenturen. Die Entwürfe entstehen am Rechner – alles andere ist Handarbeit. Der Prozess beginnt mit der Herstellung der Klischees und Filme. Das sind Schablonen, mit deren Hilfe die Druckpresse das Motiv auf das Papier überträgt.

Atelierbesuch bei Céline Mehl | Fotos: Sabine Wittig

Bevor gedruckt werden kann, wird die Farbe gemischt. Céline arbeitet mit Volltonfarben nach dem Pantone Farbsystem. Die gewünschten Farbtöne werden anhand eines Pantone Farbfächers ausgewählt und aus verschiedenen Basisfarben gemischt. Um das richtige Mischungsverhältnis zu erreichen, werden die Basisfarben aufs Mikrogramm (!) genau gewogen. Schon kleinste Abweichungen beim Gewicht können den Farbton im gedruckten Produkt verändern.

Atelierbesuch bei Céline Mehl | Fotos: Sabine Wittig

Die fertig gemischte Farbe wird auf die Druckpresse aufgetragen und die Papeterie Bogen für Bogen eingelegt und bedruckt (und gleichzeitig geprägt). Was sich einfach anhört, erfordert in Wirklichkeit jede Menge Geduld, Gespür und handwerkliches Können. Die Maschine muss exakt auf das jeweilige Papier abgestimmt, Druckpräzision und Farbauftrag müssen laufend überprüft werden. Céline druckt übrigens am liebsten auf einer echten Antiquität: einer Chandler & Price Tiegeldruckpresse, die 1890 in Cleveland, Ohio gebaut wurde und die sie eigens für ihr Atelier aus den USA importiert hat.

Atelierbesuch bei Céline Mehl | Fotos: Sabine Wittig

Stimmt die Farbe mit dem ausgewählten Farbton überein? Ist die Prägung in Ordnung? Immer wieder checkt Céline das Druckergebnis.

Sollen mehrfarbige Produkte entstehen, werden die einzelnen Farben nacheinander gedruckt. Jede Farbe macht ein eigenes Klischee und einen separaten Druckdurchlauf erforderlich. Ja, Letterpress ist ein aufwendiges Verfahren. Aber die Ergebnisse sind wundervoll. Auch, weil Céline sehr viel Wert auf die richtige Papierqualität legt.

Atelierbesuch bei Céline Mehl | Fotos: Sabine Wittig

Die Entscheidung, ihren festen Job für die Selbständigkeit aufzugeben hat Céline noch nie bereut. „Ich liebe die Unabhängigkeit. So stressig und verantwortungsvoll es auch ist, und der Staat es einem nicht einfach macht, möchte ich die Freiheit, die ich als Selbständige habe, nicht mehr missen“, erklärt sie. „Mein perfekter Arbeitstag: Mit einem guten Frühstück und vielleicht ein bisschen Yoga in den Tag starten. Ohne Stau ins Studio fahren, das Dringlichste abarbeiten um den Stein für den Tag fallen lassen zu können. Dann bei guter Musik Produkte konzipieren und produzieren – um am Abend mit dem guten Gefühl nach Hause fahren, wieder viel erledigt zu haben.“

Atelierbesuch bei Céline Mehl | Fotos: Sabine Wittig

Célines Lieblings-Lunch-Adressen in Stuttgarts Süden

Wenn Céline keine Lust hat, sich ihr Essen von zu Hause mitzubringen, geht sie gerne ins Claus (Deli & Eismanufaktur) in die Tübinger Straße 41 oder ins Reiskorn in die Torstraße 27. Für den Kaffee zwischendurch empfiehlt Céline das Misch Misch in der Tübinger Straße 95.

Atelierbesuch bei Céline Mehl | Foto: Sabine Wittig

Ich fand meinen Besuch bei und den Austausch mit Céline sehr inspirierend. Hab‘ die Atmosphäre der historischen Räume, den Geruch nach Farbe und das melodische „rtsch, rtsch“ der nostalgischen Druckpressen sehr genossen. Dankeschön, liebe Céline, dass du dir trotz vollen Terminkalenders Zeit für mich genommen hast!

Nachtrag 2022: Inzwischen ist Céline mit ihrem Studio nach Norddeutschland umgezogen.

Céline Mehl
Dot or dash – Studio für Letterpress & Design
www.dotordash.com

Fotos: Sabine Wittig

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Messesplitter: Designers‘ Open in Leipzig

Designers Open Leipzig | Fotos: Tom Schulze

Fotos: Leipziger Messe / Tom Schulze

[Werbung] Am vorletzten Oktoberwochenende stand Leipzig ganz im Zeichen des Designfestivals „Designers‘ Open“ und ich hab‘ mich sehr über die Einladung der Initiative „So geht sächsisch“ gefreut, die Ausstellung zusammen mit elf anderen Bloggerinnen und Bloggern zu besuchen. Mehr als 250 Akteure aus den Bereichen Interior, Mode, Kunst und Architektur zeigten in der frisch renovierten Kongresshalle direkt am Leipziger Zoo und an 34 über die ganze Stadt verteilten Spots aktuelle Produkte, Ideen und Konzepte. Was mich besonders freut: Das Thema Nachhaltigkeit spielt fast immer eine wesentliche Rolle.

Zum Beispiel für die Designerin Sophie Döhler und ihr erst ein Jahr altes Label Megalomania.

Vasenhusse ZWIRN von Megalomania | Fotos: Sabine Wittig

Vasenhussen ZWIRN | Fotos: Sabine Wittig

Sophie entwirft und produziert in ihrem Leipziger Atelier wunderschöne – ganz unterschiedliche – Produkte aus recycelten, organischen und nachhaltigen Materialien. Die Vasenhusse ZWIRN wird aus Draht und Bambusgarn gefertigt. Sie ist unten offen und wird einfach über eine Flasche oder Vase gestülpt. Das Ergebnis: ein wundervoller Blickfang.

Wiesensteckleuchte von Megalomania | Fotos: Megalomania

Wiesensteckleuchte | Fotos: Megalomania

Sophies Wiesensteckleuchte war eins meiner liebsten Produkte der Ausstellung. Kern der Leuchte ist ein Block aus Fichtenholz mit vielen, vielen Lochbohrungen. In diese Löcher lassen sich Blüten, Gräser, Misteln und Co. stecken und immer wieder austauschen.

Wiesensteckleuchte von Megalomania | Foto: Megalomania

Die Wiesensteckleuchte im Frühjahrskleid | Foto: Megalomania

Wer die Wiesensteckleuchte nicht kaufen möchte, kann sie sich auch nachbauen – die Anleitung dafür stellt Sophie auf ihrer Internetseite zur Verfügung.

To Go Becher aus Porzellan von Kahla | Fotos: Kahla

To Go Becher aus Porzellan von Kahla | Fotos: Kahla

Eine richtig schöne Alternative zu Einwegbechern (allein wir Deutschen verbrauchen 320.000 Einwegbecher stündlich!) hat Kahla aus Thüringen präsentiert. Der To Go Porzellanbecher kommt mit in die Stadt und ins Büro und er steht sicher in der Getränkeablage im Auto. (Davon abgesehen macht er sich auch gut im Küchenregal). Silikonapplikationen an der Grifffläche sorgen dafür, dass  sich niemand am heißen Inhalt die Finger verbrennt.

Tapetenwerk in Leipzig | Foto: Sabine Wittig

Tapetenwerk Leipzig | Fotos: Sabine Wittig

Das Tapetenwerk – eine stillgelegte Fabrikanlage aus der Gründerzeit – war einer der 34 Spots der Designers‘ Open. Im Tapetenwerk befinden sich heute kleine Ateliers, Werkstätten und ein Café. In einer der Werkstätten entwirft und produziert die Candy Company ihre „süßen“ Möbel und Wohnaccessoires.

Leuchte und Hocker von Candy Company | Foto links: Candy Company; Foto rechts: Sabine Wittig

Zuckerperlenleuchte und Zuckerperlenhocker | Fotos: Candy Company (links) und Sabine Wittig

Den Zuckerperlenhocker (rechts) hatte ich schon öfter in der Presse bewundert – jetzt konnte ich ihn in natura anschauen und vor allem anfassen. Fühlt sich wunderbar an! Und wer erinnert sich nicht gern an die pastelligen Brausehalsketten aus Kindertagen? Sie standen Pate für die Aufhängung der  Zuckerperlenleuchte. Schön!

Leipziger Baumwollspinnerei | Fotos: Sabine Wittig

Leipziger Baumwollspinnerei | Fotos: Sabine Wittig

Auch die 1884 errichtete Leipziger Baumwollspinnerei, in der noch bis 1989 produziert wurde, war ein Designers‘ Open Spot. Auf dem 10 Hektar großen Gelände haben sich Freiberufler, Künstler und Handwerker angesiedelt. Es gibt Galerien, Ateliers, Werkstätten und ein nettes Restaurant (Die Versorger).

Beitrag von loeserbettels Design Studio zur Enkotopia auf der Designers' Open 2016 in Leipzig | Foto: Sabine Wittig

Enkotopia 2016, Baumwollspinnerei Leipzig | Foto: Sabine Wittig

Im Eventraum des Caterers Enk auf dem Spinnereigelände hatten fünf Designer und Designteams jeweils „einen Platz zum Speisen“ geschaffen. Mein Liebling: die goldene Tafel des Design Studios loeserbettels aus Halle. (Das allererste Bild dieses Beitrags zeigt einen weiteren Speiseplatz).

In der Baumwollspinnerei in Leipzig | Foto: Anja Hesse-Grunert

In der Baumwollspinnerei | Foto: Anja Hesse-Grunert

Das war (m)ein kleiner Ausschnitt der Designers‘ Open. Es gab noch weit mehr Sehens- und Berichtenswertes und das eine oder andere Label werde ich hier sicher noch vorstellen. Leider hat die Zeit nicht gereicht, um alle Spots zu besuchen. Aber ich bin inspiriert und mit schönen Erinnerungen im Gepäck nach Hause gefahren. Und: Ich hab‘ mich neu in Leipzig verliebt (mein letzter Besuch liegt gut 15 Jahre zurück) und werde nächsten Sommer wieder kommen! Nicht ganz unschuldig an meiner wieder erwachten Begeisterung sind übrigens Conni (im Bild oben in der Mitte) und Anja (die das Foto geschossen hat). Die beiden Leipzigerinnen schreiben gemeinsam den Blog schönes & leben. Sie haben Jessica (im Foto oben links) und mich so wundervoll an die Hand genommen und uns ihre Stadt gezeigt. Danke für die vergnügliche Zeit mit euch!

Übrigens: 2017 findet die Designers‘ Open vom 20. bis 22. Oktober statt.

Dieser Beitrag ist in Kooperation mit der Leipziger Messe und der Initiative So geht sächsisch entstanden. Dankesehr für die nette Zusammenarbeit!

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Messesplitter: Blickfang Stuttgart und München 2016

{Werbung (unbezahlt)} Die Blickfang in Stuttgart gehört schon lange zu meinen Frühjahrshighlights in Sachen Design. Dieses Jahr war ich zusätzlich auf der Blickfang in München. Auf beiden Veranstaltungen gab’s – wie erwartet – etliche Designleckerbissen. Meine liebsten Entdeckungen siehst du hier:

Ontwerpduo:Ontwerpduo auf der Blickfang StuttgartDie Glasdose (linkes Bild) des niederländischen Labels ontwerpduo ist nicht nur wunderschön anzusehen, sie hat auch eine ganz praktische Seite. Denn: Der Deckel aus Walnussholz ist gleichzeitig hübsches Schälchen. In die Vase rechts hat das Designduo eine Glasglocke integriert. Platziert man kleine Objekte darunter, wirkt es, als wären sie auf Tauchstation. Schön!

Dechem Studio:Studio Dechem auf der Blickfang StuttgartHerrliche Glasvasen mit leichtem Farbverlauf fertigt das Dechem Studio aus Prag. So schön, dass Blumen eigentlich überflüssig sind.

fritz und franken:fritz und franken auf der Blickfang StuttgartEigentlich sind Miriam Franken und Friedrich Gerdes für ihr Regalsystem Kontur bekannt. Doch die beiden Kreativen hinter fritz und franken machen auch hübsche kleine Väschen, feine Lampen und zierliche Holzboxen, die genausogut Bilderrahmen sein können.

Karina Wendt:Karina Wendt auf der Blickfang MünchenNochmal Glas. Nochmal Pastell. Auch die Objekte der Designerin Karina Wendt sind eine Augenweide. Besondere Highlights: die Bonbonnieren und Schmuckdosen. Sie werden passend zu vorhandenen Vintage Porzellandeckeln gefertigt.

kommod:kommod auf der Blickfang MünchenEinfaches und Praktisches aus Holz – dafür steht das noch junge Label kommod aus Niederbayern. Im Sortiment sind Sideboards, Tischchen, clevere Gardarobenlösungen und so herrlich schlichte Accessoires wie diese Vasen und Schalen aus Esche.

einhandmöbel:einhandmöbel auf der Blickfang MünchenWenn bei Johannes Eppler Stahl auf Beton (oder Holz, oder Glas) trifft, entstehen daraus filigrane aber höchst robuste Tische und Bänke. Individuell nach Kundenwunsch gefertigt.

Die nächste Möglichkeit, eine Blickfang Messe zu besuchen ist kommendes Wochenende in Basel. Ende Oktober kommt die Blickfang ins schöne Wien.

Übrigens: In Stuttgart feiert sie nächstes Jahr vom 17. bis 19. März ihr 25-jähriges Jubiläum.

Fotos: Sabine Wittig

Wenn du magst, kannst du dir hier meine Blickfang-Highlights der Jahre 2015 und 2014 anschauen.