{Werbung (unbezahlt)}  Gleich zweimal fand die Blickfang dieses Jahr in Stuttgart statt. Im März an ihrem Stammort, der Liederhalle und Anfang November an zwei neuen Locations: den Wagenhallen und dem Wizemann. Der Umzug wurde notwendig, da die Liederhalle wegen Renovierung geschlossen ist.
Sie stehen der Designmesse gut, die beiden neuen Veranstaltungsorte. Obwohl sie deutlich weniger Fläche bieten, die Aussteller etwas enger zusammenrücken mussten und nicht so viele Labels teilnehmen konnten wie im Frühjahr. 160 unabhängige Designer aus den Bereichen Interior, Schmuck und Mode waren es dieses Mal – davon 70, die zum ersten Mal nach Stuttgart kamen.
Diese sieben Labels und Produkte haben mir auf Anhieb gefallen:
Schnörkellos und wandelbar: Küchenmöbel von Das ganze Leben
Der Firmenname sagt’s bereits: Die Produkte des Möbellabels aus Südtirol sind fürs ganze Leben gemacht. EVA ist ein modulares System, das sich gerne anpasst. Die Module lassen sich ganz individuell kombinieren – auch nachträglich. Das Material: Birkensperrholzplatten aus Finnland. Naturbelassen geölt oder farbig lackiert. Hergestellt werden die Möbel in Welsberg bei Bruneck.
Schlicht und sturmsicher: Outdoormöbel von Konture
Die Gitterrostmöbel wurden ursprünglich für den Außenbereich eines Cafés entworfen. Sie kamen auf der Blickfang so gut an, dass die Designer Norman Kamp und Birger Schneider sie jetzt als eigene Kollektion auf den Markt bringen. Neben verschiedenen Standardgrößen und -farben sind immer auch kundenspezifische Ausführungen möglich. Tische, Bänke und Hocker können das ganze Jahr hindruch draußen stehen – sie trotzen Wind und Wetter. Produzieren lassen die beiden Designer bei einem Stahlbauer im Rheinland.
Clever und nachhaltig: Leuchten und Blumensteher von Milopárda
Bei Milopárda aus Coburg trifft zeitloses Design auf ökologische Verantwortung. Das junge Label verarbeitet ausschließlich Material aus Deutschland und Europa. Die Produkte kommen ohne Schrauben und andere Verbinder aus, sie werden lediglich gesteckt bzw. mit Kordeln verbunden. Gefertigt wird in kleinen – meist sächsischen – Handwerksbetrieben. Besonders schön: die Lampenschirme gibt es in 24 verschiedenen Farben.
Alltagshelfer neu gedacht: der Stromer von Njustudio
Das erste Stromhaustier der Welt – so nennen Kathrin Lang, Nina Wolf und Wolfgang Rössler ihren Stromer. Das freundliche Wesen rückt immer dann näher, wenn wir auf dem Sofa arbeiten aber nicht vom Akku abhängig sein möchten. Und wenn Steckdosen zu weit entfernt sind (ich hab‘ den Stromer erst kürzlich auf einer Konferenz entdeckt – zur Versorgung des Beamers). Lieferbar in verschiedenen Ausführungen und Farben. Und immer made in Coburg.
Auf der Internetseite des Designstudios findest du noch weitere gut gedachte und gut gemachte Produkte:
Wunderschöne, in Portugal gefertigte Keramik von Onomao
Im Sommer 2018 machten sich die Brüder Arthur und Felix Wystrychowski in Portugal auf die Suche nach einer Manufaktur, die ihre Vorstellungen von Keramikgeschirr in die Realität umsetzen konnte. Glücklicherweise sind die beiden fündig geworden. Ein kleiner Handwerksbetrieb stellt seitdem die hübschen Teller, Schalen und Vasen her.
Ebenfalls im Sortiment von onomao: handgewebte Teppich aus Stoffresten der portugiesischen Modeindustrie.
Hocker, Tische und Bänke mit hübsch verdrehten Beinen: Niu
Die schönsten (Holz)Beine der Messe kommen aus Luzern. Sie sind typisch für die schlichten Tische, Sitzbänke und Hocker der Designerinnen Simone Hölzl und Christine Urich. Hergestellt werden die Möbelstücke aus Kernesche, Eiche oder Nussbaum im Schweizer Kanton Schwyz.
Lieblingskleid von Mi fashion aus Prag
Das Schöne an der Blickfang ist ja, dass es nicht nur um Interior geht. Jedes Mal finden sich auch kleine feine Modelabels ein. Wie Mi fashion, das Label der tschechischen Designerin Lenka Mulabegovic. Besonders schön fand ich das schwarze Kleid mit den sattfarbigen Linien aus Lenkas aktueller Winterkollektion. Inspiriert von den Werken des russischen Malers Kazimir Malevich.
Da ich auf die Internetseiten der vorgestellten Labels verlinke, habe ich den Beitrag mit „Webung“ gekennzeichnet.