azurweiss table moments

Sofa, Sessel, Tisch: Zu Besuch bei Sitzfeldt in Berlin

Die Produkte: herrlich schlichte Sofas, Sessel und Couchtische – solide gearbeitet und dennoch bezahlbar. Das Team: unheimlich sympathisch, mit klaren Vorstellungen und kompromisslos in Sachen Design und Qualität. Hätte ich nur eine Handvoll Worte zur Verfügung um das Berliner Labels Sitzfeldt zu beschreiben, das wäre meine Kurzfassung.

Sitzfeld Sofa Sky
Sofa Sky | Foto: Sabine Wittig

Erstmals begegnete mir Sitzfeldt im November 2013 bei Indre. Das Konzept des von den Geschwistern Anna und Clemens Deyerling und ihrem gemeinsamen Freund Julius Martini gegründeten Unternehmens gefiel mir auf Anhieb. Die drei setzen auf gutes Design, hochwertige Materialen und eine Fertigung in Europa. Trotzdem sind die Sofas, Sessel und Couchtische verglichen mit anderen Premiummarken ausgesprochen moderat im Preis. Denn: Produziert wird erst nach Bestelleingang und es gibt keine Zwischenhändler. Das spart Kosten für Lagerflächen und Handelsmargen.

Sitzfeldt Firmengründer
Das Gründerteam (v.l.n.r.): Clemens Deyerling, Anna Deyerling und Julius Martini | Foto: Sitzfeldt

Im Sommer diesen Jahres konnte ich Sitzfeldt live erleben. Anna, Clemens und Julius hatten einige Blogger zur Kollektions-Preview in die wundervolle Eventlocation Gebrüder Fritz nach Berlin eingeladen. Julius präsentierte die neuen Wohnschmuckstücke zusammen mit dem Designer Steffen Kehrle, der für Sitzfeldt Möbel entwirft und das Team in Sachen Designentwicklung berät.

Sitzfeldt Schlafsessel Match
Meine Lieblingsstücke der aktuellen Kollektion: Schlafsessel Match und Beistelltisch Game | Foto links: Andy Küchenmeister, Foto rechts: Sabine Wittig

Wir konnten ausgiebig Probesitzen, Probefühlen, Hinterfragen. Sehr schnell hatte sich vor allem der Schlafsessel Match (oben) in mein Herz geschlichen und ich sah ihn schon im Arbeitszimmer von Herrn azurweiss stehen. Leider ist die vorgesehene und einzig mögliche Zimmerecke zu klein für das wundervolle Möbel.

Sitzfeld Beistelltisch Game
Hübsch praktisch: Beistelltisch Game | Foto: Sabine Wittig

Vielleicht zieht dafür irgendwann der Beistelltisch Game in unser Wohnzimmer ein. Game hat nicht nur die perfekte Größe, er versteckt unter seiner verschiebbaren Tischplatte auch ein bisschen Stauraum.

Sitzfeldt bei Gebrüder Fritz
Kollektions-Preview in Berlin im Gebrüder Fritz | Fotos: Andy Küchenmeister

Ich hab‘ Sitzfeldt sehr gerne in meine Rubrik Lieblingslabel aufgenommen. Mir gefällt die Philosophie unheimlich gut. Und man spürt, dass das gesamte Team mit Herz, Seele und Verantwortung arbeitet. Dankeschön an alle Sitzfelder für den schönen Abend mit spannenden Einblicken und dankeschön speziell an Anna, die mir nicht nur in Berlin viel erklärt, sondern auch im Nachgang so ausführlich auf meine Fragen geantwortet hat:

Ihr seid seit fünf Jahren am Markt. Welches waren die prägendsten Erlebnisse während dieser Zeit? Ist etwas eingetreten, das ihr so nie erwartet hättet?
Anna:
„Wir haben unsere Firma im März 2010 gegründet und sind dann im Dezember 2010 mit unserer ersten Kollektion live gegangen. Die Online-Schaltung war auf jeden Fall ein sehr wichtiger Moment für uns, wobei noch aufgeregter waren wir, als der erste Kunde anrief, um ein Sofa zu bestellen. Da haben wir uns fast nicht ans Telefon getraut ;-) . Besondere und prägende Momente sind für mich immer wieder die, in denen etwas wahr wird, worauf wir schon sehr lange hingearbeitet haben. Als zum Beispiel letztes Jahr gleich zwei unserer neuen Produkte mit dem Interior Innovation Award ausgezeichnet wurden, das war ein solcher Moment. Oder auch wenn wir einen neuen Showroom eröffnen. Gerade bereiten wir die Eröffnung unseres vierten Showrooms (Berlin, Köln und Frankfurt gibt es ja schon) vor: Im Dezember ist es soweit und wir eröffnen in München. Darauf freuen wir uns schon sehr! Aber natürlich gab es auch viele Hürden und Probleme, die wir meistern mussten. Das schwierigste ist tatsächlich, bekannt und auf dem Markt wahrgenommen zu werden. Das hatten wir uns auf jeden Fall einfacher vorstellt. Überhaupt muss ich heute manchmal über uns schmunzeln, wie naiv wir doch viele Dinge angegangen sind. Und wir haben auch nicht immer alles richtig gemacht…. Aber letztendlich hat uns unsere Naivität auch geholfen: Sonst hätten wir den Schritt in die Selbständigkeit vielleicht nicht gewagt und das wäre auf jeden Fall unser größter Fehler gewesen.“

Welches sind deiner Meinung nach die wesentlichen Trends im Bereich Sitzen/Wohnen?
Anna:
„Ich beschäftige mich natürlich vor allem und fast ausschließlich mit dem Thema Sofa. Anfangs habe ich immer versucht, Trends und Richtungen zu erkennen. Heute würde ich sagen, dass es in dem Bereich kaum Trends gibt. Die Experimentierfreudigkeit hält sich hier sehr in Grenzen und man findet immer wieder zurück zu altbewährten Formen und Farben. Trends spielen sich dann eher um das Sofa herum ab. Nur die Orte, an welchen die Sofas stehen, verändern sich. Ein Sofa ist längst kein Möbelstück mehr, das nur im Wohnzimmer steht. Das tollste ist doch, ein Sofa in der Küche und im Büro zu haben. Dann braucht man eigentlich gar kein Wohnzimmer mehr.“

Sitzfeldt Tisch Pin | Foto: Sabine Wittig
Schön schlicht: Couchtische Pin | Foto: Sabine Wittig

Wie schafft ihr die Balance zwischen günstigem Preis und Top-Qualität? Welche Standards habt ihr für euch festgelegt?
Anna:
„Für uns ist eines klar: Wir gehen keine Kompromisse ein. Und deshalb setzen wir überall nur die besten Materialien ein: Stoffe, Leder, Schaumstoffe – bei uns ist alles mit großer Sorgfalt ausgewählt. Trotzdem haben wir ein unschlagbar gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, was an unserem Konzept an sich liegt. Muss man bei anderen Herstellern immer noch die Margen aller Zwischenhändler und teure Ladenflächen mit bezahlen, kauft man bei uns direkt und meistens online. Das schlägt sich in unseren Preisen nieder. Am Ende profitieren davon unsere Kunden, die nur für das bezahlen, was sie wirklich wollen.“

Fotos: Andy Küchenmeister (3), Sitzfeldt (1) und Sabine Wittig (3)