[Werbung*] „Ich schmeiß‘ hin und mach‘ ein Café auf!“ Vielleicht hast auch du das schon einmal gesagt – oder gedacht. Die Autorinnen Jana Henschel und Meike Werkmeister haben 20 Frauen getroffen, die den Traum vom eigenen Café in die Tat umgesetzt haben. In Sugar Girls stellen sie diese Frauen und ihre Cafés und Konzepte vor.
Vom Kampf mit der Bürokratie ist dort zu lesen. Von vielen, vielen Stunden, in denen in die Jahre gekommene Geschäftsräume renoviert wurden. Von richtig langen Arbeitstagen. Aber auch von gefundenem Glück, von Freiheit, Erfüllung, Selbstbestimmung und Sinn. Nicht immer sind es vom Start weg finanzielle Erfolgsgeschichten, aber keine der Frauen – so scheint es – hat den Schritt in die süße Selbständigkeit bereut. Ganz im Gegenteil. „Trotz der vielen Arbeit genieße ich die Freiheit. Ich kann hier alles so machen, wie ich es will. Und: Man bekommt täglich Bestätigung von den Gästen“, sagt z. B. Anne Hinkel, Inhaberin des Café Eliza in Berlin Kreuzberg (Foto oben). Anne nennt das Eliza auch Kiezwohnzimmer. Und es ist wirklich so gemütlich, ich konnte mich bei einem meiner letzten Berlinbesuche selbst schon davon überzeugen. (Update 3/2023: Annes Café ist inzwischen leider geschlossen.)
Die Cafés sind so unterschiedlich wie ihre Besitzerinnen (vor einiger Zeit hab‘ ich in einem Artikel gelesen, Cafés würden heutzutage alle gleich aussehen – wer in den Sugar Girls blättert, wird eines Besseren belehrt). Zu meinen Favoriten in Sachen Interior gehört Carola Bühns Café Livres in Essen (Foto oben). Ich mag den Möbelstilmix und das frische Farbkonzept. Besonders charmant: Zur Außenbestuhlung gehört eine mintfarben lackierte alte Kirchenbank.
Die wohl ungewöhnlichste Location im Buch ist das Fein in Frankfurt (Foto oben) – ein reines Freiluftcafé. Inhaberin Elke Löscher verwöhnt ihre Gäste aus einem ehemaligen Kiosk heraus. „Manchmal, wenn ich morgens aufschließe, denke ich: Ich bin im Paradies. Dies hier ist meine grüne Oase mitten in der Stadt“, schwärmt die 41-Jährige.
Der feine Fensterplatz oben gehört zu Brit Morbitzers Kwisin in Mainz. Eingerichtet im Stil der 1950er- und 1960er-Jahre, erinnert das Café ein bisschen an „Mad Men“. Wäre das Kwisin nicht in Mainz, sondern in Ludwigsburg, könnte das mein Stammcafé werden. Denn nicht nur die Einrichtung gefällt mir sehr – auch die Karte liest sich verführerisch: Brit macht zum Beispiel Rote-Bete-Wasabi-Brotaufstrich und Vanille-Rosmarin-Limonade selbst. Wie fein, dass sie im Buch ihr Rezept für Limetten-Basilikum-Limonädsche verrät.
Auf jeden Fall besuchen werde ich demnächst das Jubel in Berlin Prenzlauer Berg (Foto oben). Und ich freu‘ mich schon auf die süßen Leckereien, die Kai Michels und Lucie Babinska in einer ehemaligen Fleischerei zaubern. Die beiden Betreiberinnen verfeinern ihre Törtchen, Petit Fours & Co. gerne mit ungewöhnlichen Zutaten wie Gurke, Gin und Thymian.
Die Sugar Girls haben mir sehr gut gefallen. Es macht Freude, durch die hübschen Cafés zu blättern, ein bisschen hinter die Kulissen zu schauen und sich von den Interiorkonzepten fürs eigene Zuhause inspirieren zu lassen. Außerdem verraten die „Zuckerdamen“ am Ende des Buchs jeweils eins ihrer Lieblingsrezepte. Den veganen Apfelkuchen mit Zimtstreuseln von Jasmin Kurka von amelie Café & Dekoration in Saarlouis hab‘ ich spontan nachgebacken. Das Ergebnis siehst du oben. Lecker! Für alle, die den Traum vom eigenen Café nicht weiterträumen, sondern in die Tat umsetzen wollen, gibt’s im Buch einen achtseitigen Serviceteil mit vielen praktischen Tipps der Sugar Girls zum Start in die Selbständigkeit. Von Business Plan bis Preiskalkulation. Von Sortimentsgestaltung bis Werbung.
Jana Henschel, Meike Werkmeister, Ulrike Schacht (Fotos):
Sugar Girls – 20 Frauen und ihr Traum vom eigenen Café
Callwey Verlag, 192 Seiten, 343 farbige Abbildungen
ISBN: 978-3-7667-2211-9
29,95 EUR
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*Das Buch wurde mir vom Verlag als Rezensionsexemplar zugesandt. Deshalb ist der Beitrag mit Werbung gekennzeichnet.
Fotos: Callwey Verlag (1), Sabine Wittig (2 bis 8)