[Werbung*] Berlin. Immer wenn ich dort bin, führt mindestens ein Weg zu KPM. Manchmal schau‘ ich nur in dem hübschen kleinen Shop „The Box“ in den Hackeschen Höfen vorbei, meist geht’s aber zum Flagshipstore in die Wegelystraße. Hier befindet sich auch das Museum des Porzellanherstellers. Während meiner letzten Berlinreise im März hab‘ ich mir dafür mal wieder Zeit genommen. Seit meinem letzten Besuch vor ein paar Jahren hat sich manches verändert.
So gibt es dort jetzt die KPM Mitmach-Manufaktur. Ein schöner heller Raum, in dem man den Manufakturisten nicht nur über die Schulter schauen, sondern in Workshops auch selbst Hand anlegen kann. Ich durfte während meines Besuchs ein Milchkännchen und eine Tasse mit Henkel versehen – und weiß Manufakturporzellan seitdem noch mehr zu schätzen. Denn: Was sich trivial anhört, erfordert außerordentliches Fingerspitzegefühl. Der Henkel wird präzise angesetzt und mit Schlicker (so nennen Porzelliner ihren Klebstoff) fixiert. Reste des Schlickers müssen sehr schnell und sehr gründlich wieder entfernt werden, ohne dabei Tasse oder Henkel zu verformen. Und die Gefahr ist groß, denn das Porzellan ist in diesem Stadium noch ganz weich.
Den Henkel hab‘ ich zwar mehr oder weniger gerade hinbekommen, aber beim Entfernen des Schlickers hab‘ ich aufgegeben und das der Expertin überlassen.
Auch ohne Workshop lohnt es sich, sich in der Mitmach-Manufaktur genauer umzusehen. Du erfährst hier viele Details der Porzellanherstellung, kannst anfassen, staunen, nachvollziehen. Oder dich einfach nur inspirieren lassen.
Die Königliche Porzellan-Manufaktur ist Berlins ältester noch existierender Handwerksbetrieb. Gegründet wurde sie von Friedrich II., dem Großen, der 1763 eine bestehende Porzellanmanufaktur des Berliner Kaufmanns Ernst Gotzkowsky erworben hatte. Der ‚Alte Fritz‘ selbst ließ bei KPM 21 Hofservice für die königlichen Schlösser fertigen und bezeichnete sich selbst als sein bester Kunde. Bis zur Abdankung Kaiser Wilhelms II. im Jahr 1918 war die Manufaktur im Besitz von sieben Königen und Kaisern.
Die Geschichte von KPM – sie ist eng mit der Geschichte Preußens und Berlins verknüpft – wird in der Ausstellung anhand vieler Exponate erzählt. Man braucht nicht unbedingt eine Führung, denn alle Stücke sind ausführlich beschrieben. Aber spannender wird der Rundgang mit Führer auf jeden Fall. Ich hab‘ die Erklärungen und Anekdoten rund um das weiße Gold sehr genossen, viel über die Porzellanherstellung dazugelernt und jede Menge (Kunst)Geschichtliches aus den unterschiedlichen Epochen – vom Rokoko über das Bauhaus bis heute – erfahren.
Ein wundervolles Highlight der KPM Welt ist die Inszenierung der historischen Ringkammerofenhalle. Die Ofenkammern – in denen einst das Porzellan gebrannt wurde – sind heute Räume für die inspirierende Zurschaustellung von Geschirr, Formen, Hilfsmitteln und sogar Scherben. Herrlich!
Nach dem Museumsbesuch kannst du im KPM Flagshipstore stöbern (es gibt dort auch immer ein paar preisreduzierte II.Wahl-Stücke und wenn du Glück hast, ist dein Lieblingsservice dabei) und Kaffee und Kuchen im KPM Café genießen.
*Dieser Beitrag ist Teil meiner Serie über Porzellanmuseen. Ich schreibe diese Serie, weil kein anderer Werkstoff mich so fasziniert wie das weiße Gold. KPM hat mir für diesen Artikel freien Eintritt ins Museum ermöglicht und eine Führung sowie einen Mini-Workshop in der Mitmach-Manufaktur organisiert. Deshalb ist mein Beitrag als Werbung gekennzeichnet. Herzlichen Dank nochmals an KPM für die spannenden und inspirierenden Stunden – und bis zum nächsten Mal!
KPM Welt
Museum und Flagshipstore
Wegelystraße 1
Geöffnet Montag bis Samstag 10 bis 18 Uhr
S-Bahn: Tiergarten
Fotos: KPM (1, 2, 10); Sabine Wittig (3 bis 9 und 11 bis 16)