Ãœber Sabine Wittig

PR-Beraterin, Lifestyle-Bloggerin und Onlineshop-Besitzerin.

Gutes für Gutes

Porzellan von Anna Badur

Mit dabei: Anna Badur. Ihr wundervolles Porzellan gehört schon lange zu meinen Favoriten (Foto: Anne Deppe)

(Unbeauftragte Werbung*) Wenn du schon länger hier liest, weißt du, dass mein Herz für kleine und kleinste Labels und Geschäfte schlägt. Gerade jetzt haben sie es besonders schwer. Ich möchte dir deshalb die sehr unterstützenswerte Aktion „Gutes für Gutes“ vorstellen.

Worum geht’s?

Kleine Unternehmen, die Produkte in hoher Qualität in Deutschland oder dem angrenzenden europäischen Ausland herstellen, spenden im Rahmen der Initiative 25 % ihrer Umsätze an die gemeinnützigen Organisationen amref germany (unterstützt die Verbesserung der Gesundheitsversorgung in Afrika), die Arche (engagiert sich gegen Kinderarmut in Deutschland) und die Seebrücke (setzt sich für sichere Fluchtwege und die Entkriminalisierung der Seenotrettung ein).

Beistelltisch Boobsie B von artcanbreakyourheart

Für mich eins der fantasievollsten deutschen Labels: artcanbreakyourheart aus Bielefeld (Foto: artcanbreakyourheart)

An wen die einzelnen Labels spenden, erfährst du in den jeweiligen Online-Shops. Manche haben sich für eine der drei Hilfsorganisation entschieden, bei anderen kannst du beim Bestellen auswählen, welche Organisation die Unterstützung erhalten soll.

Mobile Mehrfachsteckdose Stromer von njustudio

Praktische Alltagshelfer in schön gibt’s bei njustudio. Zum Beispiel den Stromer – ein entzückendes Wesen mit eingebauter Steckdosenleiste (Foto: njustudio)

Trotz der großzügigen Spenden der Labels bezahlst du für deine bestellten Produkte den regulären Preis – ganz ohne Aufschlag. Vielleicht findest du was Schönes – für dich selbst (als Belohnung fürs Zuhausebleiben) oder du lässt einem Herzensmenschen ein Ãœberraschungspäckchen nach Hause liefern?

Design aus sibirischer Birkenrinde von moya

Nachhaltiges Design aus sibirischer Birkenrinde von MOYA (Foto: Sabine Wittig)

Diese fünf an der Initiative beteiligten Labels gefallen mir besonders (aber auch alle anderen sind richtig, richtig gut und haben tolle Produkte zum Ewigbehalten):

Anna Badur
Ihr wundervoll schlichtes Porzellan wird in Thüringen hergestellt. www.annabadur.de

artcanbreakyourheart
Sascha ist der Erfinder der Buchstabenhocker. Er entwirft und schreinert in Bielefeld aber auch andere Lieblingsm̦bel Рoft mit einem Augenzwinkern. Zum Beispiel das Tischchen Boobsie B auf dem Foto oben. www.buchstabenhocker.de

njustudio
Gut durchdachte Produkte made in Coburg. www.njustudio.com

MOYA
Anastasiya fertigt ihre zeitlosen Wohnaccessoires aus einem ungewöhnlichen, nachhaltigen Rohstoff: Birkenrinde aus der sibirischen Taiga.
www.moya-birchbark.com

Theresa von Bodelschwingh
Die hübschen Porzellanbecher „Papyrus“ werden in Bayern produziert.
www.theresa-bodelschwingh.de

Porzellan von Theresa von Bodelschwingh

Porzellanschönheiten von Theresa von Bodelschwingh (Foto: Theresa von Bodelschwingh)

Neben meinen Favoriten findest du bei Instagram noch viele weitere (auch aus den Bereichen Schmuck und Mode). Vielleicht magst du ein wenig stöbern? Dann bitte hier entlang: @gutesfürgutes

*Dieser Beitrag ist mit Werbung gekennzeichnet, da ich auf die gezeigten Labels und die unterstützten Organisiationen verlinke.

Zwischen Zuversicht und Zweifel

Sydney Harbour Bridge

Vor gut vier Wochen ist dieses Foto entstanden. Am Ende unseres Australienurlaubs. Als die Welt noch eine unbeschwertere war. Und wie sieht diese Welt heute aus? Stillstand, Einsamkeit, Krankheit, Trauer und (Existenz-)ängste für so viele. Unglaubliche Arbeitspensen und ein enormer Druck für viele, viele andere. Aber auch Solidarität, Eigeninitiative, Kreativität, Wertschätzung und ganz neue Prioritäten.

Ich bin Optimistin und schaffe es normalerweise ganz gut, in allem das Positive zu entdecken. Im Moment bin ich allerdings hin- und hergerissen zwischen Zuversicht (am Ende wird alles gut, womöglich besser als zuvor) und Zweifel (was, wenn es noch schlimmer kommt?).

Geht es dir genauso? Dann helfen dir vielleicht die Texte und Videos, die das  Zukunftsinstitut Horx im Zusammenhang mit Corona hier zur Verfügung stellt. Ich lese dort regelmäßig, mir geben die Inhalte Orientierung und sie machen mir Mut.

Komplett unabhängig von Corona – aber dennoch passend zum großen Thema Veränderungen – hab‘ ich außerdem zwei Buchtipps für dich. (Unbeauftragte Werbung*)

Wenn das Schicksal anklopft ... | Buchempfehlung von Sabine Wittig

Wenn das Schicksal anklopft, mach auf : Im neuesten Roman der französischen Autorin Marie-Sabine Roger geht es um Zweifel und Ängste. Aber noch viel mehr um Perspektivenwechsel, den anderen Blick auf die Realität und darum, wie kleine (und größere) Veränderungen unglaublich viel Positives bewirken können.

Marie-Sabine Roger erzählt eine hinreißende Geschichte über zwei Frauen, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Deren Wege sich zufällig kreuzen und deren Leben dadurch ihre Richtungen ändern. Neben der eigentlichen Geschichte mag ich die kluge und nuancierte Sprache des Buchs. Einige der einprägsamsten Bilder lässt Marie-Sabine Roger in unserem Kopf vor allem durch das, was sie NICHT sagt, entstehen. (Und Übersetzerin Claudia Kalscheuer sorgt dafür, dass wir auch im Deutschen in den Genuss dieser erzählerischen Leckerbissen kommen.) Bei aller Tragik der Figuren (nicht nur der beiden Protagonistinnen) ist es zwar ein nachdenklich machendes aber kein tieftrauriges Buch. Im Gegenteil, manche Situationen sind so komisch, dass ich beim Lesen laut lachen musste.

Wenn dir der Stil von Marie-Sabine Roger gefällt, magst du vielleicht auch ihren schon älteren Erzählband Die Küche ist zum Tanzen da. Ich hab‘ ihn mir vor längerer Zeit gekauft und kürzlich zum zweiten Mal gelesen. Die 14 Geschichten sind stiller und melancholischer als der neue Roman, aber genauso liebenswert.

Die Küche ist zum Tanzen da von Marie-Sabine Roger | Buchtipp von Sabine Wittig

Beide Bücher sind im Atlantik Verlag erschienen. Du kannst sie direkt bei deiner lokalen Lieblingsbuchhandlung bestellen. Gerade jetzt ist es soooo wichtig, die kleinen Läden zu unterstützen. Viele bieten ganz wundervolle Services an (z. B. persönliche, kontaktlose Auslieferung, hübsche Geschenkverpackungen, individuelle Grußkarten etc.) Vielleicht magst du eines der Bücher für einen Lieblingsmenschen bestellen und – zusammen mit einer schönen Osterkarte – direkt dorthin liefern lassen?

Wenn das Schicksal anklopft, mach auf
ISBN: 978-3-455-00843-2
Erschienen: 04.02.2020
22,- Euro

Die Küche ist zum Tanzen da
ISBN: 978-3-455-60028-5
Erschienen: 16.04.2016
18,- Euro

*Das Buch „Wenn das Schicksal anklopft, mach auf“ wurde mir vom Verlag als Rezensionsexemplar zugesandt.

Fotos: Lars Schietinger (1), Sabine Wittig (2+3)

Gerne weniger

sabine wittig, kommunikationsberaterin aus stuttgartVor einigen Jahren begann ein neues Jahr für mich mit einer Fastenwoche. Das war eine spannende Erfahrung. Ich fühlte mich energiegeladen und unglaublich fit. Konnte Gerüche besonders intensiv wahrnehmen und hatte danach für recht lange Zeit keine Lust mehr auf Süßes. Die Wiederholung im darauffolgenden neuen Jahr verlief nicht ganz so gut. Am Tag des Fastenbrechens spielte mein Kreislauf verrückt. Seitdem faste ich nur noch selektiv – aber dafür länger als eine Woche. Immer vom 1. Januar bis zu meinem Geburtstag Mitte Februar trinke ich keinen Alkohol.

Dieses Jahr verzichte ich zusätzlich auf Konsum (Lebensmittel ausgenommen), Süßigkeiten und Zucker im Kaffee (den versuche ich mir schon seit längerem abzugewöhnen).

Die Alkoholaskese fällt mir leicht. Auch der temporäre Konsumverzicht (keine Kleidung, keine Wohnsachen, keine Bücher, …) ist nicht sonderlich herausfordernd. Schon seit geraumer Zeit trenne ich mich lieber von Dingen, als dass Neues hinzukommt. (Was nicht bedeutet, dass ich bei feiner Keramik oder einem schönen Kleidungsstück nicht schwach wurde. Vom wahren Minimalismus bin ich weit, sehr weit entfernt.) In Sachen Bücher hab‘ ich ein bisschen geschummelt und im Dezember einen kleinen Vorrat angeschafft. Das mit den Süßigkeiten und dem Zucker ist wirklich schwer.

Im Dezember war ich spontan für zwei Tage in München und hab‘ vor der Rückfahrt in der Bahnhofsbuchhandlung das Buch (unbeauftragte Werbung) „Schluss mit dem täglichen Weltuntergang“ von Maren Urner gefunden. Was für ein Glück. Ich kann schon heute sagen, dass dieses Werk eines meiner wichtigsten Bücher 2020 sein wird. Maren Urner ist Neurowissenschaftlerin und zeigt, wie uns die alltägliche (meist digitale) Informationsflut stresst und warum die Welt in vielen Bereichen in Wirklichkeit besser ist als die (meist negativen) Schlagzeilen es vermuten lassen. Und weshalb es entscheidend ist, worauf wir unsere Aufmerksamkeit lenken.

Das Internet gehört zu meinem Leben (beruflich wie privat), ich mag meine Communities in den sozialen Medien und ich bin froh über die komfortablen Möglichkeiten zur Informationsbeschaffung. Trotzdem gesellen sich zur Inspiration und zum freundlichen Austausch auch Überdruss und Unzufriedenheit. Dank Maren Urner weiß ich jetzt, woran das liegt. Den Griff zum Smartphone werde ich künftig deshalb öfter sein lassen. Also bitte nicht wundern, wenn es mit meinen Antworten bei Instragram, WhatsApp und Co. ein bisschen länger dauert. Ich bin wahrscheinlich im Garten oder bücherlesend auf dem Sofa. Mit einer Tasse Kaffee ohne Zucker.

Fotos: Sabine Wittig

Frohe Festtage

Minimalistische Weihnachtsdeko, der Fröbelstern | Foto: Sabine Wittig

Die erste vorweihnachtliche Zeit ohne la mesa. Keine Bestellungen, keine Pakete, kein Lieferterminjonglieren. Dafür Zeit und Muße für gute Freunde, gute Bücher, gutes Essen.

Karte zum Advent | Text und Foto: Sabine WittigIm Kalender fand sich sogar Raum für drei spontane Dezemberage in München, meiner Herzensstadt.

Sabine Wittig | PR-Beraterin und Bloggerin

Fürs nächste Jahr wünsch‘ ich’s mir das genau so wieder.

Papierengel von Jurianne Matter | Foto: Sabine Wittig

Jetzt wünsch‘ ich dir frohe Festtage – ruhig und entspannt, turbulent und lebendig oder irgendwo dazwischen, ganz so wie du es magst.

Herzlich, Sabine

Fotos: Sabine Wittig

Meine liebsten Entdeckungen der Herbst-Blickfang 2019 in Stuttgart

{Werbung (unbezahlt)}   Gleich zweimal fand die Blickfang dieses Jahr in Stuttgart statt. Im März an ihrem Stammort, der Liederhalle und Anfang November an zwei neuen Locations: den Wagenhallen und dem Wizemann. Der Umzug wurde notwendig, da die Liederhalle wegen Renovierung geschlossen ist.

Sie stehen der Designmesse gut, die beiden neuen Veranstaltungsorte. Obwohl sie deutlich weniger Fläche bieten, die Aussteller etwas enger zusammenrücken mussten und nicht so viele Labels teilnehmen konnten wie im Frühjahr. 160 unabhängige Designer aus den Bereichen Interior, Schmuck und Mode waren es dieses Mal – davon 70, die zum ersten Mal nach Stuttgart kamen.

Diese sieben Labels und Produkte haben mir auf Anhieb gefallen:

 

Schnörkellos und wandelbar: Küchenmöbel von Das ganze Leben

Möbel von Das ganze Leben | Foto: Das ganze Leben

Foto: Das ganze Leben

Der Firmenname sagt’s bereits: Die Produkte des Möbellabels aus Südtirol sind fürs ganze Leben gemacht. EVA ist ein modulares System, das sich gerne anpasst. Die Module lassen sich ganz individuell kombinieren – auch nachträglich. Das Material: Birkensperrholzplatten aus Finnland. Naturbelassen geölt oder farbig lackiert. Hergestellt werden die Möbel in Welsberg bei Bruneck.

Foto: Das ganze Leben

www.dasganzeleben.it

Schlicht und sturmsicher: Outdoormöbel von Konture

Outdoormöbel von Konture Studio | Foto: Konture

Foto: Konture

Die Gitterrostmöbel wurden ursprünglich für den Außenbereich eines Cafés entworfen. Sie kamen auf der Blickfang so gut an, dass die Designer Norman Kamp und Birger Schneider sie jetzt als eigene Kollektion auf den Markt bringen. Neben verschiedenen Standardgrößen und -farben sind immer auch kundenspezifische Ausführungen möglich. Tische, Bänke und Hocker können das ganze Jahr hindruch draußen stehen – sie trotzen Wind und Wetter. Produzieren lassen die beiden Designer bei einem Stahlbauer im Rheinland.

Gitterrostmöbel von Konture | Foto: Konture

Foto: Konture

www.konture.studio

Clever und nachhaltig: Leuchten und Blumensteher von Milopárda

Leuchte und Blumenständer von Milopárda | Foto: Milopárda

Foto: Milopárda

Bei Milopárda aus Coburg trifft zeitloses Design auf ökologische Verantwortung. Das junge Label verarbeitet ausschließlich Material aus Deutschland und Europa. Die Produkte kommen ohne Schrauben und andere Verbinder aus, sie werden lediglich gesteckt bzw. mit Kordeln verbunden. Gefertigt wird in kleinen – meist sächsischen – Handwerksbetrieben. Besonders schön: die Lampenschirme gibt es in 24 verschiedenen Farben.

www.miloparda.com

Alltagshelfer neu gedacht: der Stromer von Njustudio

Stromer von njustudio, Coburg | Fotos: njustudio

Fotos: njustudio

Das erste Stromhaustier der Welt – so nennen Kathrin Lang, Nina Wolf und Wolfgang Rössler ihren Stromer. Das freundliche Wesen rückt immer dann näher, wenn wir auf dem Sofa arbeiten aber nicht vom Akku abhängig sein möchten. Und wenn Steckdosen zu weit entfernt sind (ich hab‘ den Stromer erst kürzlich auf einer Konferenz entdeckt – zur Versorgung des Beamers). Lieferbar in verschiedenen Ausführungen und Farben. Und immer made in Coburg.

Auf der Internetseite des Designstudios findest du noch weitere gut gedachte und gut gemachte Produkte:

www.njustudio.com

Wunderschöne, in Portugal gefertigte Keramik von Onomao

Keramik von ono mao, hergestellt in Portugal | Fotos: ono mao

Fotos: ono mao

Im Sommer 2018 machten sich die Brüder Arthur und Felix Wystrychowski in Portugal auf die Suche nach einer Manufaktur, die ihre Vorstellungen von Keramikgeschirr in die Realität umsetzen konnte. Glücklicherweise sind die beiden fündig geworden. Ein kleiner Handwerksbetrieb stellt seitdem die hübschen Teller, Schalen und Vasen her.

Ebenfalls im Sortiment von onomao: handgewebte Teppich aus Stoffresten der portugiesischen Modeindustrie.

www.onomao.com

Hocker, Tische und Bänke mit hübsch verdrehten Beinen: Niu

Hocker von Niu aus Luzern | Foto: Niu

Foto: Niu

Die schönsten (Holz)Beine der Messe kommen aus Luzern. Sie sind typisch für die schlichten Tische, Sitzbänke und Hocker der Designerinnen Simone Hölzl und Christine Urich. Hergestellt werden die Möbelstücke aus Kernesche, Eiche oder Nussbaum im Schweizer Kanton Schwyz.

Sitzbank von Niu | Foto: niu

Foto: Niu

www.niuform.ch

Lieblingskleid von Mi fashion aus Prag

Suprematism Kollektion von Mi fashion, Prag | Foto: Mi fashion

Foto: Mi fashion

Das Schöne an der Blickfang ist ja, dass es nicht nur um Interior geht. Jedes Mal finden sich auch kleine feine Modelabels ein. Wie Mi fashion, das Label der tschechischen Designerin Lenka Mulabegovic. Besonders schön fand ich das schwarze Kleid mit den sattfarbigen Linien aus Lenkas aktueller Winterkollektion. Inspiriert von den Werken des russischen Malers Kazimir Malevich.

www.mifashion.cz

Da ich auf die Internetseiten der vorgestellten Labels verlinke, habe ich den Beitrag mit „Webung“ gekennzeichnet.

Wohnurlaub im Chiemgau

Gästehaus berge in Aschau im Chiemgau | Fotos: Sabine WittigViel Urlaub hatten wir dieses Jahr nicht – und eigentlich war auch keiner mehr geplant.  Mitte Juli beschlossen wir, Ende August doch noch eine Woche (nicht allzu weit) wegzufahren. Herr azurweiss wünschte sich rennradtaugliche Berge, ich wollte möglichst ein bisschen Wasser und vor allem: eine richtig schöne Unterkunft.

Die Wahl fiel auf das Gästehaus berge in Aschau im Chiemgau. Schon seit geraumer Zeit befindet sich die (Her)berge auf meiner Liste vielversprechender Urlaubsquartiere.

Quartier Straßenfeger im Gästehaus berge von Nils Holger Moormann | Foto: Sabine Wittig

Blick ins Quartier Straßenfeger, unsere Bleibe für eine Woche

Hausherr in der berge ist Nils Holger Moormann. Möbeldesigner und Möbelproduzent mit viel Sinn für schlichte Ästhetik und einem sicheren Gespür fürs Wesentliche, fürs Praktische, fürs Neu- und Andersdenken und Weglassen. So reduziert, einfach und durchdacht wie Moormanns Möbelkollektion sind auch die 16 individuellen berge Apartments mit Namen wie Basislager, Zaungast, Gipfelstürmer oder Nordwand. Das Gartenglück war leider schon vergeben und so buchten wir uns im Straßenfeger ein. (Wenn du recht geräuschempfindlich bist, solltest du dich lieber für eins der zum Garten gelegenen Quartiere entscheiden.)

Gästehaus berge in Aschau im Chiemgau | Fotos: Sabine Wittig

Die Wettervorhersage war so schlecht, dass wir mit einer Woche Indoorurlaub gerechnet hatten. Eine ausgesprochen behagliche Vorstellung: viel lesen, viel Tee trinken, ein bisschen kochen, das Interieur genießen, dem Regen und dem Donner lauschen. Doch es kam anders. Die Sonne schien beinahe die ganze Zeit, die Temperaturen blieben hochsommerlich und wir waren am Ende mehr draußen als drinnen. Auch schön.

Gästehaus berge von Nils Holger Moormann | Fotos: Sabine Wittig

Entspannungshelfer: In der fein sortierten Bibliothek (aka Literatenkammerl) gibt es reichlich Lesestoff, im Bauerngarten reichlich Ruhe und Entschleunigung.

Das inspirierende Drinnen haben wir dennoch genossen. Sehr. Es blieb ausreichend Zeit zum Wohnen. Es wurde viel gelesen, hin und wieder gekocht (Schnittlauch, Minze, Salbei und Co. konnten wir im Kräuterbeet des berge Gartens ernten) und ab und an ein bisschen gearbeitet. Zum festen Ritual wurde die Tasse Tee am Morgen auf dem Balkon. Und dann war da noch die Freude an der inspirierenden Architektur, den schönen Möbeln  und an den feinsinnigen, oft gedankenanstoßenden Details in Haus und Garten.

Gästehaus berge in Aschau im Chiemgau | Fotos: Sabine Wittig

Wer mag, darf sich im Kräutergarten bedienen.

Ich mag sie sehr, diese einfachen, unspektakulären Momente. Und ich bin dankbar, dass es während unserer Chiemseewoche – unterwegs und in der berge – so viele davon gab.

Freiheit aushalten. Gästehaus berge von Nils Holger Moormann. | Foto: Sabine Wittig

Hier bitte nicht die Ausfahrt zuparken – und auf jeden Fall Freiheit aushalten!

Gästehaus berge von Nils Holger Moormann | Fotos: Sabine Wittig

Gästehaus berge von Nils Holger Moormann | Fotos: Sabine Wittig

Gästehaus berge, Kampenwandstraße 85, Aschau im Chiemgau
Nur ein paar Schritte entfernt (An der Festhalle 2) findest du Рin einem ehemaligen Marstall Рden besuchenswerten Showroom von Nils Holger Moormann (ge̦ffnet montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr).

Restaurants, Cafés, Shops, Sehenswertes: Meine liebsten Entdeckungen unserer Chiemseewoche findest du hier. Dankesehr auch an alle, die uns vorab mit Tipps und Adressen versorgt haben. Wir konnten nicht alles ausprobieren, aber wir kommen sicher nochmal wieder.

Fotos: Sabine Wittig

Rezept für Maissuppe mit Kokosmilch und Curry

Rezept für Maissuppe auf azurweiss | Foto: Sabine Wittig

Ende letzter Woche schien es, als wolle der Sommer sich auf leisen Sohlen davonschleichen und die erfrischende Kühle machte am Freitag Lust auf Suppe. Das leckere und schnelle Rezept lass‘ ich dir schonmal da – selbst wenn die Temperaturen jetzt erst mal wieder auf hochsommerlich klettern.

Rezept für Maissuppe auf azurweiss | Foto: Sabine Wittig

Zutaten
(für vier Personen als Vorspeise oder für zwei Personen als Hauptgericht)

150 g Mais aus dem Glas
500 ml Gemüsebrühe
400 ml Kokosmilch
1 kleines Stück Ingwer
Curry
Pfeffer
Salz
1-2 Walnüsse

Rezept für Maissuppe auf azurweiss | Foto: Sabine Wittig

Den Ingwer schälen und möglichst fein schneiden. Dann zusammen mit dem Mais, der Kokosmilch und der Brühe in einen Topf geben und aufkochen. Mit Curry nicht zu schüchtern würzen und alles etwa zehn Minuten auf kleiner Flamme köcheln lassen. Danach mit einem Stabmixer gut pürieren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Walnüsse knacken und fein hacken. Suppe in Teller geben und mit den gehackten Nüssen bestreuen.

Ich hab‘ im Garten noch ein paar zartrosafarbene Majoranblüten gezupft und sie ebenfalls auf die Suppe gestreut.

Rezept für Maissuppe auf azuweiss | Foto: Sabine Wittig

Fotos: Sabine Wittig

Sommerblau

Rittersporn und Blaubeeren | Foto: Sabine Wittig

Obwohl ich alle Jahreszeiten und damit alle Monate mag, bleibt der Juni doch etwas ganz Besonderes. Noch nicht ganz Sommer, aber schon richtig warm. Die längsten Tage des Jahres. Das Gartengrün noch frisch und saftig. Rosen und Rittersporn blühen unermüdlich.

Rittersporn | Foto: Sabine Wittig

Der königsblaue Rittersporn war’s auch, der mich zu diesen Fotos inspirierte.

Sommertafel in blau/weiß | Foto: Sabine Wittig

Blau und weiß. So herrlich frisch.

Rittersporn | Foto: Sabine Wittig

Eine einzige Blüte reicht als Blickfang. Vielleicht noch ein wenig filigrane Begleitung – hier in Gestalt der Wilden Möhre, die sich jedes Jahr zuverlässig in jedem Winkel des Gartens aussät.

Blaubeeren | Foto: Sabine Wittig

Essbares Lieblingsblau ist die Heidelbeere. Sie kommt beinahe täglich ins Müsli und ist oft im Obstsalat mit von der Partie.

Sommertafel in blau und weiß | Foto: Sabine Wittig

Mit dem Juni geht nun auch die Blütezeit des Rittersporns zu Ende. Zumindest die der Stauden. Die einjährigen Exemplare bleiben mir noch eine Weile erhalten. Manche beginnen gar erst zu blühen. Die Stauden schneide ich in den nächsten Tagen eine Handbreit über dem Boden zurück – dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit auf eine zweite Blüte im September.

Rittersporn | Foto: Sabine Wittig

Fotos: Sabine Wittig

Poesie aus Porzellan

Installation Leaves von Ulli Böhmelmann im Museum Fürstenberg | Foto: Fürstenberg

{Werbung (unbezahlt)} Wäre Fürstenberg nicht so weit weg von uns – ich hätte mich wohl schon längst von den schneeweißen Blättern aus Porzellan umschweben lassen. LEAVES – BLÄTTER nennt die Künstlerin Ulli Böhmelmann ihre Rauminstallation, die sie für das Museum Schloss Fürstenberg gestaltet hat. Die Ausstellung war ursprünglich bis 30. Juni angesetzt, aufgrund der vielen Blattliebhaber wurde sie jetzt bis zum 3. November 2019 verlängert.Ausstellung LEAVES im Museum Schloss Fürstenberg von Ulli Böhmelmann | Foto: Ralf BauerUlli Böhmelmann ist bekannt für ihre in den Raum gehängten und gespannten Installationen. Leichtigkeit und Transparenz bestimmen oft ihre Materialwahl.

Ausstellung LEAVES im Museum Schloss Fürstenberg von Ulli Böhmelmann | Foto: Ralf Bauer

Für LEAVES – BLÄTTER hat sie hunderte hauchdünne Porzellanblätter an nahezu unsichtbaren Fäden aufgehängt. Jedes Blatt ist dabei ein Unikat – hergestellt in der Besucherwerkstatt des Museums Schloss Fürstenberg.

Das vom Wind umtoste Schloss Fürstenberg und über den Schlosshof gewehtes Laub haben die Künstlerin zu der Installation inspiriert. Ihre Porzellanblätter scheinen wie vom Wind aufgewirbelt zu schweben. Wunderschön!
Falls du durch diesen besonderen Blätterwald schreiten magst, findest du alle Informationen zur Ausstellung direkt auf der Internetseite des Musems Schloss Fürstenberg.
Fotos: Fürstenberg, Ralf Bauer

Fünf Lieblingslabels von der Blickfang Stuttgart 2019

{Werbung (unbezahlt)} Seit vielen Jahren schon ist der Besuch der Blickfang eine feste Konstante in meinem Frühjahrskalender. Rund 250 handverlesene Designer und Labels aus den Bereichen Interior, Mode und Schmuck zeigten vom 15. bis 17. März in der Liederhalle ihre Ideen, Arbeiten und Produkte. Meine fünf liebsten Entdeckungen in diesem Jahr:

Karina Wendt auf der Blickfang Stuttgart 2019 | Fotos: Karina Wendt (links), Sabine Wittig (rechts)

Foto links: Karina Wendt; Foto rechts: Sabine Wittig

Transparenz in allerschönsten Farben: Karina Wendt entwirft schlichtes Alltagsdesign aus Glas. Sie stellt schon seit mehreren Jahren auf der Blickfang aus und ich freu‘ mich jedes Mal auf die filigrane Farbversammlung an ihrem Stand. Besonders mag ich die Vasen, für deren Form sich die Glaskünstlerin von historischen Milchkannen inspirieren ließ.

Glasdosen mit Porzellandeckel von Karina Wendt

Foto: Karina Wendt

Karinas Glasobjekte werden in Brandenburg mundgeblasen und sind absolut spülmaschinenfest.

Lampenschirme aus Heu | Fotos: Almut von Wildheim

Fotos: Almut von Wildheim

Das Material für diese Lampenschirme wächst auf Tiroler Berghängen: Almheu aus biologischer Landwirtschaft. Rahmen und Aufhängung bzw. bei der Stehlampe die Beine sind aus Buchen- oder Eichenholz, für die Kabel werden natürliche Jutefasern verwendet. Gestaltet und produziert werden die nachhaltigen Lampen vom österreichischen Label Almut von Wildheim.

Ich mag diese im wahrsten Sinne des Wortes natürlichen Lampen – und finde sie nicht nur für Zuhause wunderbar, sondern z. B. auch in Clean-Eating-Restaurants oder veganen Cafés.

Porzellan von Studio Spolek | Foto: Studio Spolek

Foto: Studio Spolek

Aneta Koutná und Marija Skoko waren sich während ihres Studiums an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle begegnet, sind der Stadt auch nach dem Ende ihrer Studienzeit treu geblieben und haben dort gemeinsam das Studio Spolek gegründet. „Spolek“ ist tschechisch und bedeutet „Gemeinschaft“.

Porzellan von Studio Spolek | Fotos: Sabine Wittig

Fotos: Sabine Wittig

Die beiden Produktdesignerinnen entwickeln Schönes aus Glas und Keramik. Ihre Kollektion umfasst Leuchten, Schmuck, Geschirr aber auch Fliesen und Raumteiler. Mir hat auf dem Spolek Stand besonders die Porzellanserie Oblong gefallen und ich hab‘ mir ein kleines Tellerchen in wundervollem Pastellrosa gekauft.

Tische Siegelwerk Manufaktur, Stuttgart | Foto: Siegelwerk Manufaktur

Foto: Siegelwerk Manufaktur

Tische wie Podeste. Schlicht, vielseitig, zeitlos und hochwertig gearbeitet: Orwy und Keya von Siegelwerk, einem jungen Designbüro aus Stuttgart.

Den Holztisch Orwy gibt’s in zwei Höhen, drei Farben und mit etlichen praktischen Add Ons. Er kann Steharbeitsplatz sein, Beistelltisch, Hausbar, Badmöbel und vieles mehr. Keya (im Bild ganz vorn) ist aus Aluminium und in sechs verschiedenen Farben lieferbar. Ich mag die schlichte Form der Tische – und ihre flexiblen Einsatzmöglichkeiten. Auch der Rat für Formgebung findet sie gut und hat sie mit dem German Design Award 2019 ausgezeichnet.

Biertischgarnitur in schön - die Feierei | Foto: Die Feierei

Foto: Die Feierei

Biertischgarnituren in hübsch – made in Baden-Württemberg. Die Feierei aus Radolfzell  fertigt Tische und Bänke, die so praktisch sind wie ihre Vorbilder, aber viel schöner anzusehen und anzufassen sind. Die Hölzer (Esche, Eiche, Kirsche oder Nuss) stammen aus regionaler, nachhaltiger Forstwirtschaft. Die Klappbeine aus Metall gibt’s in fünf verschiedenen Farben.

Zum Nurdranfeiern eigentlich fast zu schade. Bei mir dürfte die Garnitur auch dauerhaft in der Küche stehen.

Bierbänke von Die Feierei | Foto: Die Feierei

Auf die nächste Blickfang in Stuttgart müssen wir übrigens nicht bis zum nächsten Frühjahr warten – sie findet bereits vom 1. bis 3. November dieses Jahres statt. Und zwar in neuen Räumen: den Wagenhallen und im Wizemann Areal.

Fotos: Karina Wendt (1, 3); Almut von Wildheim (4, 5), Studio Spolek (6), Siegelwerk Manufaktur (9), Die Feierei (10, 11) Sabine Wittig (2, 7, 8)